Videointerviews werden nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie zum Kennenlernen von potenziellen, zukünftigen Mitarbeitern genutzt. Doch bis dahin sahen Personaler das Tool eher als einen ersten Schritt im gesamten Bewerbungsprozess – oftmals wurde es erst danach persönlich. Aktuell finden allerdings auch die Zweit- und Drittgespräche häufig per Video-Call statt. Selbst wenn es nach der Corona Pandemie sicherlich wieder mehr persönliche Interviews geben wird, das Online-Vorstellungsgespräch wird bleiben. Umso wichtiger ist es für Bewerber, sich richtig in Szene zu setzen. Wie das geht?
Die Profis von BLG Executive Search, einem Spezialisten für die Suche von Fach- und Führungskräften im Bereich Healthcare, führen täglich Video-Interviews und geben Tipps, wie das Online-Vorstellungsgespräch gelingt.
Video-Konferenzen im Internet laufen stabiler, wenn der Computer oder das Laptop mit aktueller Software und den entsprechenden Apps der Anbieter ausgestattet sind. Das gilt auch für Smartphones. Auch sie eignen sich für Videogespräche – allerdings sollte das Gerät sicher stehen. Damit das Vorstellungsgespräch nicht ins Stocken gerät, muss auch die Bandbreite stimmen: bei einem Singlehaushalt reichen oft noch schmalere Bandbreiten aus, sind mehrere Personen im Netz aktiv, werden deutlich mehr Megabit benötigt. Tipp: Wenn die Netzstärke im Haus schwankt, lässt sich mit wenig Aufwand ein WLAN-Repeater zuschalten.
Auch der Ton ist für den guten Eindruck entscheidend. Bewerber sollten ein Headset für das Gespräch verwenden. Das ist deutlich besser, als sich auf die im Computer eingebauten Mikrofone zu verlassen. Gut zu wissen: Videoprogramme komprimieren die Sprache stark. Dadurch klingt die Stimme meist etwas höher als in einem realen Gespräch.
Das übermittelte Bild muss ebenfalls passen. Der Kopf des Bewerbers erscheint im Bild am besten im Passbildformat, das heißt, dass links, rechts und oben noch etwas Platz sein darf, der Körper sollte in Brusthöhe zu sehen sein.
Der Hintergrund des Bildschirms sollte möglichst neutral gestaltet sein. Details aus dem persönlichen Umfeld eines Bewerbers wirken schnell unprofessionell. Bei den meisten Programmen ist es möglich, für das Gespräch einen Hintergrund generieren zu lassen. Dieser muss dem Anlass entsprechen. Finger weg von Strandszenen oder ähnlichen Motiven. Tipp: Seitliche Kopfbewegungen sollten vermieden werden. Denn bei einem generierten Hintergrund wirkt das Gesicht dann oftmals leicht verzerrt.
Selbst wenn das Video-Interview am Küchentisch stattfindet, die Garderobe muss stimmen. Auch hier gilt: Besser overdressed als underdressed. Genauso wichtig ist der Augenkontakt. Die Kamera des Bildschirms sollte frontal positioniert sein, um direkt hineinschauen zu können. Werden zwei Bildschirme benutzt, schaut man in den Bildschirm mit der Kamera.
Für die optimale Vorbereitung lohnt ein Testlauf mit einer Person aus dem privaten Umfeld. Dann können Internetverbindung, Bild, Ton und Präsentation vorab noch einmal überprüft werden.
Und zu guter Letzt: Das Smartphone stumm schalten nicht vergessen. Allerdings sollte es griffbereit sein. Wenn es während des Video-Calls zu technischen Schwierigkeiten kommt, kann das Vorstellungsgespräch notfalls telefonisch fortgeführt werden. Dazu sollte auch die Telefonnummer des Gesprächspartners bereit liegen.